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1. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 147

1877 - Leipzig : Teubner
Astura — aus Alexandrien kommen lassen mußte. Dagegen blühte schon vor der Zeit der Kaiser und unter ihnen um so mehr zu Rom die Astrologie, und ganze Banden von Astrologen, Chaldäern oder Magiern, auch wol Mathematiker genannt, standen am Forum aus, oder gingen auch in die Hänser und weissagten und erklärten aus den Gestirnen die Schicksale der Menschen. Das Näljere Chaldaei. Astüra, 1) rechter Nebenfluß des Durius im tarraconensischen Spanien, j. Ezla. — 2) Fluß in Latinm, südöstlich von Antinm {Liv. 8, 13. Plin. n. h. 3, 5, 9.), noch j. Astura oder Stura. Auf einer Insel desselben lag die gleichnamige Stadt (j. Torre d'astura) mit gutem Landungsplatze, in der Nähe ein Landgut des Cicero. Cic. ad fam. 6, 19. ad Au. 12, 40. 13, 26. Asturia, Aorovqlct, Landschaft des nördlichen Hispaniens (der westliche Theil des heutigen Asturiens und ein Theil von Leon), im O. von den Cantabrern und Vaccäern, im S. von den Vet-tonen, im W. von den Galläciern, im N. vom Meere begrenzt, voll metallreicher Gebirge. Die wilden Astures zählten (P/m. n. h. 3, 3, 4.) in 22 Völkerschaften 240,000 Freie und zerfielen in die nördlichen Transmontani und die südlichen Au-gustani. Hauptstadt Asturica Augusta, j. Astorga. Astyäges, ’Aoxvüyris, Sohn des Kyaxares, letzter König der Meder, Vater der an den Perser Kam-byses vermählten Manbane, Großvater des Kyros, der ihn vom Throne stieß und das persische Reich gründete (560 v. C.) Just. 1, 4 ff. Vgl. Kyros. Astyänax s. Hektor. Astydämas, ’Aorvsdjiccs, 2 Tragiker in Athen, Vater und Sohn. Der erste, Sohn des Morsimos und einer Schwester des Aischylos, hat nach Snidas 240 Tragödien gedichtet und fünfzehnmal gesiegt. Sein erstes Auftreten fällt in Ol. 95, 3., sein erster Sieg Ol. 102, 1. Nur Titel einiger Stücke und ein Epigramm sind noch vorhanden. Auf sein Selbstgefühl bezieht sich das Sprichwort aavrov sncuveig, cognsq ’Aazvstxfiag. — S. Sohn wird ebenfalls als Trag, erwähnt. Vgl. Nauck, trag. Graec. fragm. S., 603 ’Aorvvöfioi, zunächst die stadtschirmenden Götter, sodann Beamte, die für die Baupolizei und die Ordnung in den Straßen zu sorgen hatten, in Athen 10, 5 für die Stadt, 5 für den Peiraiens. Sie hatten die Straßenpolizei, die Aufsicht über Reinigung der Straßen, über Sitte und Anstand auf denselben u. s. w., und wachten darüber, daß beim Häuserbau den Polizeivorschriften genügt wurde (während für den Wegebau und die Pflasterung der Straßen in der Stadt die 'Odonoioi sorgten). Vielleicht hatten sie auch die Luxusgesetze zu handhaben. In allen Processen, die aus der Uebertretung der von ihnen zu handhabenden Gesetze hervorgingen, hatten sie die Hegemonie. Astyöche s. Askalaphos. Astypalaia, Aoxvjtülccia, griechische Sporaben-insel, die Grenzmarke Europas gegen Asien, mit gleichnamiger Stadt, hellenisirt durch Kolonisation von Megara aus. Unter den Römern behielt sie ihre Autonomie. Für den Ackerbau bot sie wenig Raum, wol aber für Viehzucht, Jagb und Fischerei. Plin. n. h. 4, 12, 23. Strab. 10, 488. — 2) Stadt auf der Insel Kos. — 3) Vorgebirge Attika's nordwestlich von Sunion; vor ihm liegt die kleine Insel Elaiussa. Asylum. 147 Astyra, -ae, ra ”agtvqcx, ein Ort in Mysien am Sumpfe Sapra, nordwestl. von Adramyttion. Xen. Hell. 4, 1, 41. In der Nähe war ein heiliger Hain der Artemis, die daher den Beinamen ’Aaw-grivri führte. ’Aovua ist die einem Frernben vom Staate verbürgte Sicherheit der Person und des Eigenthums gegen Beschädigung irgend welcher Art. Asylum. Die von Menschen und menschlicher Uebernmcht nnschnldig Verfolgten hatten in den frühesten Zeiten der bloßen Gewalt nur die eine Zuflucht zu deu Göttern und deren Tempeln, vor denen auch selbst der Rohste und Gewaltigste noch immer eine gewisse Sehen empfand. Auch später, als sich ein geordnetes Staatswesen ausgebildet hatte, ließ man das uralte Recht der Götter, Verfolgten Schutz zu gewähren, unangetastet, ja selbst der wirklich Schuldige durfte auf heiligem Boden nicht ergriffen und getödtet werden. Solche Zufluchtsorte oder Asyle waren ursprünglich heilige Haine und Bezirke, später auch wirkliche Tempel, mit einem öffentlich geweihten Umkreise. Die Verächter solchen Gottesschutzes traf die göttliche Rache; auch Menfchen und Staaten fordern Sühnung für begangene Gottesfrevel. Thue. 1, 126 ff. Das älteste Asyl soll das der Herakliden zu Athen gewesen sein; in späterer Zeit waren dort 7 Altäre verschiedener Gottheiten mit dem Asylrechte (ins asyli, aavllcc). Unzählige im Übrigen Griechenland werden häufig erwähnt, z. B. der Tempel des Poseidon^ zu Tainaron in Lakonien, der der Athene Chalkwikos zu Sparta (Nep. Paus. 4 f.) und der des Apollon zu Delos. Liv. 35, 51. Auf römischem Boden gedieh diese Anschauungsweise und Sitte weniger, obschon das angeblich von Romnlus zur Vermehrung der Bewohner seiner neuen Stadt eingerichtete Asyl bekannt ist. Liv. 1, 8. Verg. A. 8, 342 ff. Es war dies ein Eichenhain auf dem kapitolinischen Berge in dem Jntermontinm zwischen der Bnrg (arx) und dem Capitol. Doch verlor sich die Bedeutung desselben bald, da nach Bio Cass. 47, 19. dieser heilige Ort nach und nach so umbaut und eingeschlossen wurde, daß Niemand mehr hineinkommen konnte. Obschon Dio dieses Asyl für das einzige in Rom hält, finbet sich boch noch (Dion. Hai. 4, 26.) das der Diana auf dem aventinischen Berge angegeben. Jnbessen hat diese ganze Einrichtung boch nie in der praktischen Staats-anffassung des Römers eine tiefere Bebeutuug, wie sie sich sortwährenb im griechischen Leben erhielt, gewinnen können. Als Griechenlanb enblich unter römische Herrschaft kam, mochten die Ansichten der Republik wol das griech. Wesen in dieser Beziehung gewähren lassen, und konnten manche Tempel sich der Bestätigung ihres Asylrechts durch römische Felbherren mit Recht rühmen; aber in bett Zeiten der Alleinherrschaft, als zumal die Asylie Anspruch baraus machte, selbst offenbare Verbrecher zu schützen und dem zustänbigen Gerichte zu entziehen, konnten Conflicte mit dem Staate nicht ausbleiben. Dennoch war in den Gemüthern der orientalischen Völkerschaften dieser Glaube an die schützende Macht ihrer Göttertempel noch zu tief gewurzelt, als daß es den römischen Behörden der einzelnen Städte möglich gewesen wäre, gegen die Zusammenrottungen des großen Haufens durch-zudringen. Tac. ann. 3, 60. Deshalb erging zunächst 22 n. C. ein Befehl vom Kaiser Tiberins, 10*

2. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 514

1877 - Leipzig : Teubner
514 Hirtuleius — Hispania. Cicero eifrig pflegte. Cic. ad fam 16, 24, 2. Letzteren, der feinen Schwiegersohn Dolabella nach Syrien zu begleiten wünschte, bat er dringend in feiner Nähe zu bleiben. Den Rest des Jahres fesselte ihn eine schwere Krankheit ans Krankenlager. Endlich trat er nach Wiederherstellung am 1. Jan. 43 mit Pansa das Consnlat an, veranlaßte im Senate Beschlüsse zur Belohnung derer, welche sich gegen des Antonius Anmaßungen erhoben hatten, namentlich des jungen Octavian, und zog dann mit einem Heere ins Feld, war jedoch entschlossen, den Ansgang der mit Antonius angeknüpften Unterhandlungen abzuwarten. Cic. Phil. 7, 4. 10, 8. Als diese sich zerschlagen hatten, vereinigten sich beide Consuln bei Bononia. Pansa verlor hier ein Treffen, Hirtius dagegen fchlug den Antonius am 14. April 43 und lieferte dann demselben die Schlacht bei Mutina ant 27. April, in welcher Antonius unterlag. Hirtius fiel, Pansa starb am folgenden Tage an seinen Wunden. Cic. Phil. 14, 9 f. ad fam. 10, 30. 12, 25. Ov. trist. 4, 10, 6 App. 3, 66 ff. Veil Pat. 2, 61. Tibull. 3, 5, 18. Einige warfen dem Octavian vor, den Tod der Consuln veranlaßt zu haben, um aus ihren Fall seine Macht zu gründen. Suet. Oct. 11. Bou ihm, einem wissenschaftlich gebildeten Manne, ist das 8. Buch hinter Cäsars Commentarien de bello Gallico. Andere ihm beigelegte und dem Cäsar angehängte Schriften sind schwerlich vou ihm. Ilirtuleius, wahrscheinlich Quästor im I. 86 v. C. {Cic. Font. 1, 2.) und Urheber der Ein-führuug doppelter Rechnungen in Bezug auf das vom Consul Valerius in demselben Jahre gegebene Gesetz über die Herabsetzung der Schulde». Vielleicht ist er Ciue Person mit jenem Quästor L. Hirtulejus, welcher unter Sertorius in Hispanien mit Auszeichnung kämpfte und im I. 79 den Domitins in Hispanien, sowie im I. 78 den Ma-nilius besiegte. Ebenso schlug er im I. 76 ein Heer des Pompejus, fiel aber im I. 75 in einer blutigen Schlacht bei Jtalica am Bätis. Gros. 5, 23. Flor. 3, 22. Hispälis, "loncthg, j. Sevilla, berühmte Handelsstadt der Tnrdnler in Hispania Bätica am Bätis, der hier, 500 Stadien von seiner Mündung , noch schiffbar für Seeschiffe war, nächst Cordnba und Gades die bedeutendste Stadt der Provinz und Sitz eines conventus iuridicus. Von Cäfar erhielt sie den Namen colonia Julia ltomula oder Romulensium. Caes. b. c. 2, 18. 20. b. Hisp. 27. 35. 42. lt. ö. Strab. 3, 141. Nur wenige Reste der alten Stadt sind erhalten. 1 Hispania, 'loncivia, von den Griechen früher ’lßrjqicc, von den Dichtern auch 'Eonsqlcc, He-speria genannt, begriff im Alterthum die gauze pyrenäische Halbinsel und hängt nur im N. durch die Pyreuäen mit Gallien zusammen, während an dem westl. Theile der Nordseite der aquitauische Meerb., im W. der atlant. Ocean, im S. bis zur Meerenge des Hercules derselbe, vou da au östlich das mittelländische Meer die Küsten bespülen. Außer den Pyreuäen an der Nordgrenze sind von Gebirgen zu merken: an der Nordküste im Gebiet der Vascoueu, Caittabrer und Astnren der Sa 11us Vasconum und der Vindius; vou diesem Zuge trennt sich in südöstlicher Richtung längs des rechten Jbernsnsers hinstreichend der > Jdnblda dovßtsa), j. Sierra de Oca, S. de Lorenzo und S. de Albaracin, mit verschiedenen Zweigen. Der Orospeda od. Ortospeda (Üqtogtitsa), j. Sierra del Mundo und S. de Alcaraz, beginnt in der Mitte beim Jdubeda, anfangs rauh und kahl, dann waldiger an der Küste, und zieht sich nach Bätica bis zu den Quellen des Bätis hin; im südlichen Theile heißt er Mons Argentarius. Längs der Südkuste von Bätica streicht der Solorius (j. Sierra Nevada), an bett sich westlich bis zum Vorgebirge Kalpe der Jllipnla (las Alpujarras) anfchließt. Zwifchen dem Bätis und Anas liegt der Mons Marianus (j. Sierra Morena), steil und metall reich, dessen östlicher Zweig, Saltus Castulonensis (S. de Cazorle), die Verbindung mit dem Ortospeda bildet. In Lufitanien zwischen Dnrins und Tagns streicht in südwestl. Richtung der Mons Herminins (j. S. be la Estrella) — Die beben-tenbsteu Vorgebirge sinb am Mittelmeere von N.-O. ansangenb: Pyrene (j. Cabo Crenz, mit einem Tempel der Aphrobite; Tenebrium ober ©ianiunt (Cabo St. Martin), den pilyusischen Inseln gegenüber; Saturni Prom. (Ptol. Ev.o[i ßgctgia äuget, j. Cabo be Palos) östl. von Neu tarthago; Vorgeb. des Charidemos am Meerb. von Urei (j. Cabo de Gata); Kalpe (j. Gibraltar) an der gaditanischen Meerenge; davon etwas westlich Junonis Prom. (j. Cabo Trafalgar); Prom. Cuneus (j. St. Maria), die Südspitze des von den Römern Cuneus genannten Winkels von Lusitanien zwischen dem Anasfl. ttttb dem Prom. Sacrum (C. St. Vincent), der S.-W -Spitze; Prom. Barbarium (C. Cspichel) und Pr. Magnum (C. la Rocsl), ztt beibett Seiten der Tagnsmünbttng; Pr. Neri um ob. Celticum (C. Finisterre), die N.-W.-Spitze; Coru ober Trileucnm Prom. (Kwqov utiqov to xai Tqiisvuov, j. C. Ortegal), die Nordspitze. Unter der Menge von Flüssen (mehr als 60 kennen die Alten) sind bemerkenswerth an der Ost stifte: Alba, Rnbricatns (Llobregat), Iber ns od. Hiberns mit feinen Nebenflüssen (s. d.), Tnria (Gnadalaviar), Sncro (Xnear), Lader (Segnra); an der S.-W.-Küste nach W. herum: Bätis (Gnadalquibir) mit seinen Nebenflüssen, Urinm (Tinto), Anas (Guadiana), Kallipüs (j. Sadao) in Lusitanien, Ta^us (Tajo), Mtutba (Mondego), Vaeua (Vouga), Durius (Duero) mit seinen Nebenflüssen (s. b.), Miuius (Miuho) oder Bänis, Tamaris (Tambre); an der Nordküste: Navia, Melfus (Narcea), Nerva (Fl. vou Ordunna). — Hispanien galt besonders in seiner südlichen Hälfte für sehr fruchtbar, ungleich waren die mittleren Striche, die nördlichen Theile meist rauh und minder ergiebig. Seine Producte, besonders auch die des Mineralreichs, verschafften dem Lande Wohlstand, vermittelt durch einen bedeutenden Handel besonders nach Rom. Die Bewohner, Iber es ('lßr]Qs$) ober Jberi, waren von uns unbekannter Abkunft und galten den Alten für Ureinwohner. Zu ihnen wanberten über die Pyrenäen herüber Kelten; zu diesen gehörten fast alle Völker der Nordküste: Kantabrer, Arta-brer, Galläeier, und des innern Hochlandes: Vaccäer, Pelendoner, Arevaker, Verölter und Lnsoner, sowie in dem südöstl. Theile, dem sogenannten Cunens, die Celtici, wahrscheinlich

3. Geschichte der Römer - S. 227

1836 - Leipzig : Baumgärtner
227 Zuflucht nach Spanien nahm, um sich und seinen Freunden, noch vor Ankunft der sullanischen Truppen, dort einen sichern Zufluchtsort zu verschaffen, haben wir im vorigen Abschnitte erwähnt. Zwar fand er auf seinem Zuge viele Hindernisse, aber er gewann die Barbaren mit Gold und kam so sicher über die Pyrenäen nach Spanien, wo er sich bald die Liebe der Einwohner erwarb, aus den dort wohnenden Rö- mern ein tüchtiges Heer bildete, eine Flotte ausrüsiete und Kriegs- werkzeuge bauen ließ. Allein Sulla's abgeschickter Feldherr Cajus Annius überwältigte an den Pyrenäen des Sertorius Truppen und warf mit seinem zahlreichen Heere alles über den Haufen, was sich ihm widersetzte. Sertorius floh mit 3000 Mann nach Neu-Karthago und von da nach Mauretanien, wo er im Kampfe gegen die Afrikaner fast alle seine Begleiter verlor. Daher segelte er mit einigen cilicischen Seeräuberschiffen nach der Insel Pityusa, jetzt Jvica, und vertrieb des Annius Besatzung, konnte sich aber auch hier nicht lauge halten, schiffte durch die Meerenge von Gibraltar und stieg an der Mündung des Baris, des h. Guadalquivir, ans Land, wo er durch Schiffernachrichten bewogen den Entschluß faßte, sich auf den canarischen Inseln, welche damals wegen ihrer Fruchtbarkeit und ihres schönen Klima's die glück- lichen oder die Inseln der Seligen genannt wurden, niederzulasseu und künftig in Ruhe zu leben. Die Cilicier aber, die sich lieber durch Rauben und Plündern bereichern wollten, segelten, sobald sie des Ser- torius Plan merkten, nach Afrika und unterstützten einen mauretanischen Prinzen in seiner Thronstreitigkeit. Bald riefen ihn aber die Lusitaner zurück und ernannten ihn zu ihrem Oberbefehlshaber gegen die Römer, die er auch bald zurückschlug und die benachbarten Provinzen Spaniens eroberte. Die Barbaren gewann er nicht nur durch seine Sanftmuth und Tapferkeit, sondern verschaffte sich durch Benutzung ihres Aber- glaubens ein götterähnliches Ansehen. Ein Landmann hatte ihm nämlich eine junge Hirschkuh von weißer Farbe geschenkt, welche er so zähmte, daß sie ihm überall nachlief und stöts bei ihm im Läge? war. Indem er vorgab, daß das Thier ein Geschenk der Diana sei) und ihm geheime Dinge offenbare, machte er es i'n den Augen der aber- gläubigen Hispanier zu einem Heiligthum/ Und sie wntd'en noch mehr durch den glücklichen und ganz ungewöhnlichen Fortgang seiner Kriegs- unternehmnngen in ihrem Glauben bestärkt.'^Belbst Metellus Pius, einer der größten Feldherren, konnte nichts gegen chen verwegener: Par- thcigänger ausrichten, der mit seinen Leuten den Gebirgskrieg mit eben so großer Klugheit als Ausdauer und Schnelligkeit in den Bewegungen führte. In seinem Feldlager bildete Sertorius die römische Republik 13*

4. Geschichte der Römer - S. 316

1836 - Leipzig : Baumgärtner
316 Xliji. Politische und bürgerliche Verhältnisse. Au den auf S. 187 genannten Landern, welche als Provinzen oder unterworfene Lander des römischen Staates verwaltet wurden, waren im Verlauf des letzten Jahrhunderts vor Christi -Geburt noch folgende hinzugekommen: 1) in Asien, wo nach des pergamenischen Königs Eumenes Tode und nach Besiegung des Aristonicus im I. 130 schon die Halste von Vorderasien römische Provinz war, die Landstriche der südlichen Küste Kleinastens, wo die Provinz Cilicien auch Pam- phylien, Ly eien und Jsanrien umfaßte; ferner Bithynien, wozu Paphlagonien und das ehemalige Königreich Pontns gehörten, also die ganze Nordküste Kleinastens; zwischen dem mittelländischen (syrischen) Meere im Westen, dem Euphrat im Osten, dem Gebirge Amanns im Norden und der arabischen Wüste im Süden die Provinz.syrien, wozu Commagene, Palmyrene, Cölesyrien, Phönicien und Palästina gehörten; die Inseln Cyprus und Kreta, wovon die elftere unter dem Statthalter von Cilicien, die andere unter dem von Cyrenaica skand; Galaticn, Paphlagonien, Kappadocien und Armenien behielten zwar ihre eigenen Fürsten, aber noch unter der Regierung des Angnstus und Tiberius wurden sie entthront und die Lander zu römischen Pro- vinzen gemacht; nur in vorübergehender Abhängigkeit standen die Kö- nige der Kolchier, Iberer und Albaner zwischen dem schwarzen und caspischen Meere; der Euphrat bildete die Grenze gegen die gefährlichen Parther; Ii) in Afrika erwakben die Römer durch Erbschaft das griechische Kolonienland Cyrenaica oder Pentapolis, zuletzt einneben- reich der ägyptischen Ptolemäer; Numidien, als nach der Schlacht bei Thapsus im I. 46 v. Chr. der König Juba sich getodtet hatte; Mauretanien, nach des Königs Bocchns Tode im I. 33 Provinz, dann wieder ein freies Königreich, bis es der Kaiser Claudius unter- warf; derjenige Theil, wo das heutige Tanger liegt, Nauretania Tingitana, stand unter dem Statthalter der spanischen Provinz Batica; das übrige Mauretanien hieß Casareensis, wo Jol oder Casarea, die Residenz des Königs lag, das heurige Algier; diese Provinz erhielt als eine kaiserliche Domaine Statthalter aus dem Ritterstande, wie Aegyp- ten in gleichen Verhältnissen; Iii) in Europa: nach langen Kämpfen Spanien, erst im Jahr 19 v. Chr. durch Agrippa in drei Provinzen getheilt, Lust'tania, zum Theil das heutige Portugall, Batica auf beiden Seiten des Guadalquivir und Tarraconensts, wozu die balearischen und pityusischen Inseln gehörten; ganz Gallien bis an den Rhein (Gallia

5. Geschichte der Römer - S. 133

1836 - Leipzig : Baumgärtner
Altars eidlich zu einem ewigen Hasse gegen die Römer verpflichtet, auch den Knaben ans inständiges Bitten mitgenommen habe. Und diesen Schwur zum unversöhnlichen Haß gegen Rom hat Hannibal allerdings bis an das Ende seines Lebens treulich gehalten. Auch sott einst Hamilcar, die muntern Sohne mit ernstem Blick betrachtend, ge- sagt haben, er erziehe in ihnen junge Löwen zum Verderben des römi- schen Volkes, der älteste aber, Hannibal, werde seinen Racheplau ausführen. v " ■ .W (Siehe die Abbildung 30.) Er erlebte aber die Ausführung nicht. Denn als er das Gebiet der friedlichen Jbericr verheert hatte, verbanden sich gegen ihn einige Fürsten des Landes, und bereiteten ihm auf folgende Weise den Unter- gang: sie ließen Wagen mit Holz beladen und mit Ochsen bespannt vor sich herfahren, wahrend sie selbst bewaffnet hinter diesen Herzogen. Als sich die Pnnier näherten, zündeten die Jberier die bespannten Wagen an und trieben die Ochsen gegen die Feinde. Dies brachte die feindlichen Reihen in Unordnung, und in diesem Augenblick brachen, die Jberier auf sie ein und hieben den Barcas nebst vielen der Sei- nigen nieder, im I. 228. Nach diesem Unfälle schickten die Karthager, denen der aus Spanien gezogene reiche Gewinn gefiel, ein neues Heer dahin und ernannten des Barcas Schwiegersohn Hasdrubal zum Oberbefehlshaber. Er unterwarf das Land durch seine Beredsamkeit und durch Gewalt der Waffen bis an den Jberus, jetzt Ebro. Die Saguntiner,") Ansiedler aus Zakynthos (der ionischen Insel Aante) und der altlatinischen Stadt Ardea, in Besorgniß wegen ihrer Sicherheit, denn es schien um ihre und der übrigen in Spanien ange- siedclten Griechen Freiheit geschehen zu seyn, schickten daher Gesandte nach Rom und machten dem Senate wegen der wachsenden Macht der Karthager in Spanien dringende Vorstellungen. Der Senat, dem dies nicht gleichgültig seyn konnte, eilte daher mit Hasdrubal einen Vergleich abzuschließen, nach welchem der Ebro die Grenze des pani- schen Gebiets in Spanien seyn und weder die Römer die den Pri- ntern unterwürfigen Völker jenseit des Flusses bekriegen, noch die Punier den Ebro feindlich überschreiten sollten. Die Sanguntiner aber und die übrigen Griechen in Spanien sollten ihre eigenen Gesetze und ihre Freiheit behalten. Nachdem Hasdrubal durch eine Verschwägerung mit einem angesehenen iberischen Fürsten seinen Einfluß auf die Ein- gebornen vermehrt und eine neue prächtige Hauptstadt Neu-Karthago, *) Die Stadt Saguntum lag in der Nähe des heutigen Murviedro in Valencia.

6. Geschichte der Römer - S. 180

1836 - Leipzig : Baumgärtner
180 Spanien (Hispania citerior, das westlich vom Ebro liegende hieß ul- terior) beruhigt zu haben schien, indem er die Spanier zuerst bei Em- porium an der Küste geschlagen und nachher ihre Städte durch eine List bewogen hatte, ihre eignen Mauern an Einem Tage niederzureißen. Cato ließ nämlich an alle Städte am Ebro an Einem Tage den Be- fehl zukommen: sie sollten sogleich nach Empfang des Schreibens ihre Mauern niederreißen; werde mit der Ausführung gezögert, so sollten alle Bürger als Sklaven verkauft werden. Die Soldaten, welche die Briefe überbracht hatten, drängten und droheten, und ließen keine Zeit, die Sache zu überlegen; auch wußte keine Stadt, ob ihr der Befehl allein zugekommen sey. Da sich nun keine Stadt mit der andern ver- ständigen konnte, so ward der Befehl schnell vollzogen. Unter den folgenden Statthaltern dauerten die Empörungen, Einfälle, Belage- rungen und Unterwerfungen einzelner Fürsten und Volker mit abwech- selndem Glücke fort, und wenn auch einmal einige Jahre der Ruhe eintraten, wie sie der Proprätor Tib. Sempronius Gracchus im Jahr 179 durch seine Siege und Verträge hergestellt hatte, so zwangen doch Habsucht, Treulosigkeit und Grausamkeit der folgenden Feldherren die Bewohner zu neuem Aufruhr. Schon im I. 153 v. Ehr. brach ein heftiger Krieg gegen die Celtib erier aus, welche den Römern Tribut und Kriegsdienste verweigerten. Der Consul £>. Fulvius Nobi- lior führte ein Heer von fast 30,000 Mann gegen diearevakier, welche auf dein linken Ufer des Duero wohnten, in der Gegend des heutigen Salamanka, Segovia und Soria, wurde aber überfallen und verlor sechstausend römische Bürger. Dies geschah an dem Tage, wo die Römer das Fest des Feuergottes Vulcanus, die Vulcanalien, feierten, am 23. August; daher für die Folgezeit dieser Tag als ein Unglücks- rag, (dies nefastus, ater) bezeichnet wurde, wo weder in der Stadt Gericht gehalten, noch im Felde eine Schlacht freiwillig geliefert werden durfte. Die Arevakier erlitten jedoch einigen Verlust und zogen sich nach Numantia zurück. Diese Stadt lag zwischen dem obern Duero und einem andern einstromenden Flüßchen, auf einer steilen Anhohe, von Thalschluchten und Wäldern umgeben, mit einem einzigen, durch Wälle und Gräben geschützten Zugänge. Die wenigen Trümmer dieser heldenmüthigen Stadt, die achttausend der besten Reiter und Fuß- soldaten ins Feld stellte, liegen bei der altkastilischen Stadt Soria, auf dem rechten Ufer des Duero, nicht weit von seiner Quelle. Fulvius führte zwar sein Heer nebst zehn Elephanten, die ihm Masinissa ge- schickt hatte, siis vor die Mauern dieser Stadt, wurde aber mit großem Verlliste zurückgeschlagen, zumal da auch seine wildgewordenen Elephanten

7. Geschichte der Römer - S. 181

1836 - Leipzig : Baumgärtner
181 unter den römischen Soldaten eine große Niederlage anrichteten. Nach diesen und andern Unglücksfallen erhielt der Cónsul Claudius Marcellus den Oberbefehl Ln Spanien, der einige Städte unterwarf und noch vor Ankunft seines Nachfolgers den Krieg mit einigen celtiberischen Stänunen endigte. Dessen ungeachtet erneuerte ihn Lucullus, der im Jahr 150 mit dem Unterfeldherrn Cornelius Scipio nach Spanien kam, aus Ruhmsucht und Begierde, sich zu bereichern. Nachdem er ohne alle Ursache die Vaccaer angegriffen und ihre Stadt Cauca besetzt hatte, ließ er treulos alle waffenfähigen Bürger niedermachen, so daß von 20,000 Männern nur wenige entkamen. Diese Treulosigkeit brachte die Römer bei den Barbaren in schlechten Ruf; sie verließen das flache Land, flüchteten auf die Gebirge oder in die Festungen, und zer- störten Alles, was sie zurücklassen mußten. Als nun Lucnllus die Stadt Jntercatia, nicht weit vom heutigen Palencia, zur Uebergabe aufforderte, wurde ihm höhnisch seine Treulosigkeit vorgeworfen. Ohne sich in eine förmliche Schlacht einzulassen, beschränkten sich die Spa- nier auf leichte Näckereien. Einer von ihnen ritt öfters in glänzendem Waffenschmuck auf die Ebene zwischen beide Heere und forderte einen Römer zum Zweikampf heraus, und da sich keiner stellte, so ritt er spöttisch lachend und unter verhöhnendem Gebehrdespiel wieder zurück. Dies verdroß den jungen Scipio. Als der Spanier wieder kam,-trat auch er vor, nahm die Herausforderung an und bezwang den großen Prahler. Der Hunger nöthigte endlich die Römer zum Abzüge; eben so wenig gelang ihnen die Eroberung von Pallancia. Lucnllus zog sich daher nach Turditanien zurück und überwinterte daselbst. Inzwischen hatten auch die Lu sitanier, die Bewohner des heu- tigen Portugall, einen verheerenden Einfall in das den Römern unter- worfene Gebier gemacht und sechstausend Römer erschlagen. Dies war der Anfang eines mit der furchtbarsten Erbitterung geführten Krieges, der den Römern eine Menge Menschen kostete und doch keine Freude des Sieges brachte. Im Jahr 150 versuchte der Prätor Galba mit List, was ihm durch Waffen nicht gelingen wollte. Scheinbar söhnte er sich mit den Lusitanern aus und versprach ihnen, gutes Land zu geben, wozu sie sich an drei verschiedenen Plätzen einfinden sollten. Zahlreich versammelten sich die Lnsitaner auf den angewiesenen Plätzen. Galba befahl nun dem ersten Haufen, sie sollten als Freunde die Waffen ablegen; dann umschloß er sie mit einem Graben, schickte Bewaffnete gegen die Wehrlosen und ließ sie insgesammt niederhauen. Eben so erging es dem zweiten und dritten Haufen. Wenige entkamen dieser Schlächterei; unter diesen aber Viriathus, ein kühner Land-

8. Geschichte der Römer - S. 228

1836 - Leipzig : Baumgärtner
228 im Kleinen nach; er hatte einen Senat und obrigkeitliche Würden, wie in Rom, eingerichtet; auch die Kinder der vornehmen Spanier ließ er zu Osca, dem h. Huesca in Aragonien, in den römischen und griechi- schen Wissenschaften unterrichten, führte römische Waffen und Kleidung ein und gewohnte die rohen Einwohner zu einer bessern Lebensweise. Im Jahr 77 v. Ehr. kam Pompejus mit frischen Truppen dem Me- tellus zu Hülfe, und griff den Sertorius, der damals gerade die Stadt Lauron, in der Gegend von Valencia, belagerte, sogleich an, um die Stadt zu entsetzen, mußte es aber geschehen lassen, daß Sertorius die Stadt einnahm und verbrannte. Auch bei Sucro, einer Stadt am heutigen Xucar in Valencia, wurde Pompejus geschlagen und nur durch die Annäherung des Metellus gerettet. Daher zog sich Sertorius zu- rück und bemerkte: »Ich würde den Jüngling (Pompejus) mit einer guten Tracht Schlage nach Rom zurückgeschickt haben, wenn nicht dieses alte Weib (der bejahrte und bedächtige Metellus) dazu gekom- men wäre. “ Um diese Zeit kam ihm die weiße Hirschkuh weg, mit deren Hülfe er den Spaniern manche Gaukelei vorgemacht und sich ein göttliches Ansehen gegeben hatte. Von ungefähr wurde das Thier des Nachts von einigen Herumsireifern wieder eingefangen und zum Sertorius ge- bracht. Dieser versprach ihnen eine große Belohnung, wenn sie die Sache verschwiegen. Er versteckte nun das Thier einige Tage und kam dann einmal fröhlich in die Versammlung seiner Krieger, wo er den Hauptleuten der Barbaren erzählte, daß ihm ein Traum großes Glück verkündigt habe. Er hatte sich kaum auf seinen Thron gefetzt, um öffentlich Gehör zu geben, als die Hirschkuh von den Wächtern in der Nähe losgelöstem wurde. Sobald sie ihn sah, sprang sie munter an den Thron, legte den Kopf auf des Sertorius Knie und leckte seine Hand. Dieser streichelte das zahme Thier wieder und weinte vor Freuden, wodurch alle so gerührt wurden, daß sie ihn, als einen Lieb- ling der Gottheit, mit Kohlocken nach Hause begleiteten und neue Hoffnung schöpften. (Siehe die Abbildung Pi- 54.) Auch wurde Metellus bald darauf gcnöthigt, sich nach Gallien zurück- zuziehen und Pompejus litt in seinen Winterquartieren im Lande der Vaccäer, im h. Königreiche Leon, im Jahr 74, solchen Mangel, daß er an den Senat einen drohenden Brief schrieb, der sich noch in den Bruchstücken der Geschichte des Sallustius erhalten hat. Darin heißt es unter andern: »Werden die Wunden und das für den Staat so oft vergossene Blut also belohnt? Ich habe aus Verdruß, beständig

9. Geschichte der Römer - S. 281

1836 - Leipzig : Baumgärtner
zahlreicher Nachkommenschaft zu vergrößern und beschrankte den Lurus un Privatleben durch Gesetze (leges Juliae). Wie er den in Unord- nung gerathenen Kalender verbesserte, ist schon S. 20 erwähnt worden» Wahrend er durch diese und viele andere Gesetze und Einrichtun- gen die Ruhe der Stadt und des Staates herzustellen und seine Ge- walt zu befestigen bemüht war, erfuhr er, daß seine Gegenwart in Spanien nöthig sey, um die unter En ejus und- Ser tus Pom- pejus wieder auflebende Macht der alten Republik zu vernichten. Sie hatten ans Eingeborenen, römischen Kolonisten und alten Soldaten dreizehn Legionen zusammengebracht; das ganze Land war ihnen zu- gethan. Casar ließ daher seinen Unterftldherrn Lepidus (Magister equitum) mit acht Prafecten in Rom zurück, begab sich im Herbst 46 nach Spanien und landete in Sagunrum. Truppen zogen aus Ita- lien zur Verstärkung der schon in Spanien befindlichen nach. Der Kriegsschauplatz war am Batis, j. Guadalquivir, Cordova der Haupt- platz der Pompejaner. Nach mehreren Gefechten begegneten sich beide Armeen im Monat Marz in der Ebene von Munda, einer ansehn- lichen Stadt, welche drei spanische Meilen vom heutigen Dorfe Munda, in der Gegend von Ronda im Königreich Granada lag. Hier kam es am 17. Marz 45 zu einer Hauptschlacht. Als Casar seine Linien weichen sah, ergriff er selbst Schild und Schwert und trat als Legions- soldat in die Reihen, indem er ausrief: „Das wird das Ziel meines Lebens und eurer Kriegsdienste seyn!" So erneuerte er das Gefecht und siegte. Es fielen 30,000 Feinde, darunter Labienus und Varus, die aus Afrika entronnen waren. Der Sieger gestand: „ oft habe er um den Sieg, diesmal aber um das Leben gekämpft." En. Pom- pejus ward auf der Flucht niedergehauen, Sertus.entkam in die celti- berischen Gebirge, sammelte die Entkommenen und führte ein unstetes Rauberleben. Nach Beendigung aller dieser Bürgerkriege eilte Casar nach Rom, wo er einen Triumph hielt und mit übermenschlichen Ehren überhäuft wurde. Die Dictatur erhielt er für immer, daher Diotator perpetuas, so wie den Titel Imperator, als beständiger Oberfeldherr. Den Monat Ouintilis nannte man ihmzu Ehren Julius. Die Magistratspersonen mußten beim Antritt ihres Amtes schworen, keinem von Casars Beschlüssen entgegen zu arbeiten. So konnte er als unumschränkter Herrscher walten, und da er keinen Feind mehr zu fürchten hatte, so war er mich gnädig gegen seine frühern Gegner, rief die Verbannten zurück, versöhnte sich mit seinen Feinden und gab ihnen hohe Stellen in der Armee und in der Stadt. Nicht blos Kriegsthatcn, sondern auch nützliche Werke des

10. Geschichte des Alterthums - S. 586

1852 - Weimar : Albrecht
586 Der Krieg in Spanien. griff gegen die Burg. Drei mit hohen Häusern besetzte Straßen, welche zu der Burg führten, wurden von den Karthagern mit der ganzen Kraft der Verzweiflung vertheidigt. Scipio ließ die Häuser in Brand stecken und bahnte sich durch die rauchenden Trümmern und über die verstümmelten und verbrannten Leichname den Weg. Sechs Tage und sechs Nächte dauerte dieser fürchterliche Kampf. Als end- lich die Burg erreicht war, erschienen Abgeordnete und baten für 50,000 Männer und Weiber, welche sich in dieselbe geflüchtet hat- ten, um Gnade und erhielten sie. Nur 900 Ueberläufer vertheidig- ten sich noch in dem auf einer Anhöhe gelegenen Tempel des Aes- kulap und endeten zuletzt in den Flammen des von ihnen selbst an- gezündeten Gebäudes ihr Leben. Siebzehn Tage noch wütheten die Flammen in der unglücklichen Stadt. Die Gebäude, welche das Feuer verschont hatte, wurden niedergerissen und eine Verwünschung gegen jeden ausgesprochen, der die Stadt wieder aufbauen würde. Das Gebiet von Karthago wurde für eine römische Provinz erklärt. Spanien war schon seit dem zweiten punischen Krieg eine rö- mische Provinz, in welcher aber die römischen Statthalter fast un- unterbrochen Krieg zu führen hatten. Zu den wüthigsten und zu- gleich gefährlichsten spanischen Völkern gehörten die Lusitanier, wel- che zwischen den Flüssen Tajus (Tajo) und Minius (Minho) wohn- ten. Nachdem der Prätor Servius Sulpicius Galba 151 v. Chr. von den Lusitaniern gänzlich geschlagen worden war und fast sein ganzes Heer verloren hatte, drang er 150 v. Chr. von zwei Seiten in Lusitanien ein und trieb die Lusitanier so in die Enge, daß sie um Frieden baten. Galba nahm die angebotene Unterwerfung mit erheuchelter Freundlichkeit au und stellte sich, als ob er die Räube- reien der Lusitanier ihrer Armuth und der Unfruchtbarkeit ihres Bodens zuschreibe. Er erbot sich, ihnen bessere Wohnsitze zu ge- den, lockte auf diese Weise mehrere Tausend aus ihren Bergen heraus, theilte diese in drei Abtheilungen und ließ sie, nachdem sie die Waffen niedergelegt hatten, umzingeln und niederhauen. Ein furchtbarer Rachekrieg war die Folge dieser unerhörten Grausamkeit. Dem schwer verletzten Volke erstand aus den Wenigen, welche dem Blutbade entronnen waren, ein Rächer. Es war dieses Viriathus, ein Hirt, welcher sich früher auch als Führer von raublustigen Schaaren ausgezeichnet hatte. Er war ein kühner, kluger und hoch- herziger Mann, welcher alle Oertlichkeiten kannte und zu benutzen ver- stand und ein wahres Feldherrn-Talent entwickelte. Er ermüdete die römischen Heere dadurch, daß er hin und her zog, er täuschte sie auf die listigste Weise, überfiel sie aus dem Hinterhalt, lockte sie durch verstellte Flucht an gefährliche Stellen, ver- nichtete ganze Heere und brachte den Römern eine/Niederlage nach der andern bei. Nach vier Jahren erstreckte sich der Einfluß des Viriathus und der von ihm erregte Aufstand bis zum Guadal- quivir im Süden und bis zum Ebro im Osten. Im Jahr 141 v. Chr. schloß Viriathus ein römisches Heer in einem lusitanischen Gebirgspaß in ähnlicher Weise ein, wie die Samniten das Heer des Postumius in den caudinischen Pässen. Er konnte das römische Heer vernichten, aber er entließ es ungekränkt unter der Bedingung,
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